Über uns
„Nicht über uns ohne uns“ ist noch keine Selbstverständlichkeit, weder in der Gesellschaft noch in den Freien Darstellenden Künsten.
Deshalb haben sich 2019 Menschen zum Inklusiven Netzwerk Kultur zusammengeschlossen (vormals „Netzwerk nichtbehinderter und behinderter Tanz- und Theaterschaffender“), um Barrieren abzubauen und Künstler*innen und Kulturakteur*innen mit Behinderung in der Kulturszene zu einer alltäglichen Erscheinung zu machen. Zudem soll die Arbeit im Netzwerk die (kultur-)politische und gesellschaftliche Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung in Kunst und Kultur verbessern.
Wer wir sind
Wir sind eine lose, heterogene Gruppe, in der sich Verantwortliche von Institutionen, freischaffende Künstler*innen, Kultur- und Theaterschaffende mit Behinderung und Inputgeber*innen austauschen. Unser Ziel ist es, Expert*innen zum Thema Inklusion und Kultur mit jenen zusammenzubringen, die Menschen mit Expertise suchen, damit „Nicht über uns ohne uns“ zu einer Selbstverständlichkeit wird.
Was uns ausmacht
Das Netzwerk ist ein Forum der Selbstbestimmung. Wir verstehen das Netzwerk ausdrücklich als Ort der Selbstermächtigung, weswegen wir auch die eigene Praxis fortlaufend kritisch überprüfen. So fragen wir uns beständig, wie wir den verschiedensten Bedürfnissen angesichts unterschiedlicher zeitlicher Erfahrungshintergründe, Arbeitskapazitäten und Kommunikationsvoraussetzungen gerecht werden können.
Wichtig ist allen Beteiligten ein fairer, basisdemokratische Austausch auf Augenhöhe, ungeachtet von Position, Ausbildung oder Behinderung. Um allen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen und ihre Expertise zu honorieren, werden derzeit die Online-Treffen für alle freischaffenden Teilnehmenden vergütet.
Wie wir arbeiten
Konkret sehen unsere Online-Treffen so aus: Alle 3 Monate kommen zwischen 14 und 20 Menschen für 90 Minuten zusammen, momentan moderiert in wechselnder Konstellation der Teilnehmenden und von der freien Kulturpädagogin Roisin Keßler, dem Aktivisten Pierre Zinke sowie Anna Wagner und Maximilian Zahn vom Frankfurter Mousonturm. Jedes Treffen beginnt mit einem kurzen Warmup.
Während der Zusammenkünfte werden Fragen der Organisation und Koordinierung diskutiert. Mitglieder des Netzwerks können aber auch spontan Themen einbringen. Oft teilt sich die Gruppe im Verlauf eines Treffens in vier Arbeitsgruppen. Hier werden die Themen Selbstverpflichtung (Wie wird im Netzwerk gearbeitet, wie sollte gearbeitet werden?), Expertisen (Welche Expertisen sind im Netzwerk vorhanden und wie können sie vermittelt werden?), Interessensvertretung (Wie können wir kulturpolitisch unsere Interessen vertreten?) und Künstler*innen mit Behinderung (Erfahrungsaustausch von Best- und Worst- Practices) bearbeitet.
Weil wir uns dem Gedanken des disabled lead verpflichtet fühlen, gibt es eine Steuerungsgruppe. Dieses Gremium besteht fast vollständig aus Menschen mit Behinderung. Die Steuerungsgruppe holt sich Feedback von weiteren Expert*innen und arbeitet daran, die Netzwerkarbeit so barrierearm wie möglich zu gestalten. Außerdem definiert sie mittel- und langfristige Ziele und stößt kleinere Kampagnen innerhalb des Netzwerks an.